Le cent quarante-neuvième MDM
149. MDM Tunibergrunde
Der 149. MDM, keine Experimente. Wir greifen wieder zurück auf altbewährtes. Die Strecke des 115. MDM mit dem South-North-Tuniberg-Crossing Finale...
Start: Samstag, 18. Dezember 2021 um 09:00 Uhr in Gottenheim (s. Karte)
Strecke: 42,8 KM, ca +/-870 Höhenmeter
VPs: keine
Ziel: Bhf Gottenheim
..ehrlich gesagt, war es trotzdem ein kurzweiliger Lauf. Sören mit der längsten Anreise aus Pforzheim, steht um 8:30 Uhr vor dem Hauptbahnhof Freiburg. In kurzen Hosen steht er dort noch um 8:38 Uhr. Auf dem Weg nach Gottenheim taue ich ihn mit Hilfe der Sitzheizung auf. Alle sind pünktlich. Fast Alle, denn Hendrik hat die Lizenz zum DNS, darf noch schlafen, frisch geboostert. Es gibt viel Läufer-Latein zu erzählen, also folgen wir einer guten Tradition und verlassen den Track schon nach den ersten 100 Metern. Das ist schon normal, wenn Torsten nicht dabei ist. Der kann sich alles merken. Er ist wohl auch die Antwort auf die Frage, warum wir alle nach Gottenheim zum Start fahren und dann durch Freiburg laufen. Torstens Planung sah Start und Ziel verkehrsgünstig gelegen auf halber Strecke zwischen Freiburg und Breisach vor. Soweit habe ich nicht gedacht, die letzten Wochen bieten wenig Freizeit, so ging einfach auf Wunsch von Albrecht die Tuniberg-Schublade im Kartenschrank auf. MDM #67, #115 und jetzt auch #149 auf dieser Runde. Es ist neblig in den Niederungen des Oberrheingrabens. Das wird eine harte mentale Prüfung. Lange geraden neben gepflügten Feldern an der Nullgrad-Grenze. Schwarze Rabenvögel, großflächige Monokulturen sind zu durchlaufen. Ohne Fixpunkte, ohne Horizont. Aber wir sind ja MDMler und diskutieren halt wieder über Gott und die Welt. 75% Redeanteil: Corona, Spaltung der Gesellschaft, wo ist es nicht beherrschendes Thema? Nach dem Einlaufen Richtung Umkrich, Mundenhof - oh wie schön war es beim SBC hier schon frühmorgens im Biergarten… - Rieselfeld komemn wir auf die Haid. Richtung St. Georgen, wo man jetzt auf den Schönberg zulaufen würde. Unsichtbar. Die Hoffnung bleibt, können wir auf den Höhen des Batzenbergs den Kopf aus der feuchten Nebeldecke in die Sonne strecken? Nein, natürlich nicht. Auf dem Gipfel gibt es eine Brotzeit und Sören liest uns einen genialen Blog Eintrag vor, von dem Freak der immer den Turnbeutel vergessen hat und sich plötzlich in der überdrehten Bergsport Szene Innsbrucks wiederfindet. Total overclocked bunt bevölkert, sehr lesenswert. https://archiv.6020online.at/ausgaben/oktober-2020/gedanken-eines-turnbeutelvergessers/
Stolz auf die Löcher in meiner 2002er Marathon-Laufhose, vom Zustand der 100%-Cotton Unterhose reden wir erst gar nicht, gehe ich den Downhill ins Nirgendwo Richtung Westen an. Hier im Vakuum zwischen Freiburg und dem Markgräflerland möchte man, zumindest bei diesem Wetter, nicht als toter Hund über dem Zaun hängen. Endlich erreichen wir den Fuß des Tunibergs. Bis auf Sören freuen sich alle über die Gehpause bergan. Oben an der Erentrudis Kapelle eine Hochzeitsgesellschaft mit der wir über den voll ausgestatteten Kofferraum eines Benz-Food-Truck-Kombis scherzen, der eingerichtet ist, als ob die Wahl zur “Miss Catering” heute anstehen würde. Ein genialer VP eigentlich, aber die anderen waren in der Überzahl. Der Tuniberg steckt bis zur letzten Aufwölbung im Nebel. Es gibt einen geradlinigen Weg von Süd nach Nord. Wir laufen selbstverständlich lieber durch nasse Wiesen, um die letzten Lehmklumpen aus den Mühen der Ebene abzustreifen. Unser Track ist wirklich eine harte Prüfung. Es geht nur noch um Ecken und Kanten. Den hat Torsten wohl in der Rothaus Bar entworfen. Tja, Rothaus. Zurück am Start öffnen sich die Heckklappen dreier Oberklasse Limousinen: Daimler, BWM und VW, aber nicht eine Flasche Finisherbier, das konnten wir schon einmal besser.
Euer Christof
