177. MDM Freiburg - Britzingen - Silvesterlauf
Der Silvesterlauf ist Kult, der MDM dorthin gute Tradition. Dort im Markgräflerland trifft sich traditionell die südbadische Leichtathletik-Szene zum Britzinger Silversterlauf. Seit 2016 haben wir dem Britzinger einen Marathon vorgeschaltet, denn es gilt die freiwillige Selbstkontrolle: Nie unter 42. So soll auch das MDM-Jahr 2023 seinen Abschluss finden. Wir sind in Britzingen immer sehr nett empfangen worden. Das könnt Ihr im Kurzbericht zum 47. MDM und 65. MDM, 110. MDM und 167. MDM nachlesen.
Start Marathon: Freitag, 31. Dezember 2023 um 07:00h, Hbf Freiburg
Strecke: 52,7 KM, +750 (diesmal inkl. Britzinger 10er zusammen gezählt)
Laufbericht zum MDM 177 von Hennes:
Es ist der letzte Tag im Jahr 2023 und dunkel. In der Bahnhofshalle Freiburg stehen um 7:15 Uhr zwei Menschen in Läufermontur vor ihren Kaffeetassen: Torsten und Manuel. Ich geselle mich dazu und als die Uhren den Track geladen haben geht es los zum letzten MDM des Jahres 2023. Ziel ist wieder einmal Britzingen, Ausgangort des Silvesterlaufs. Die Wetterprognose ist unsicher. Sind wir ausreichend ausgestattet?
Vorbei am Hauptzollamt über den Dattler geht es zum Kanonenplatz, Pflichtfoto Nr1. Wir treffen auf erste Applaudierende auf dem Weg durch die Stadt. Zum Glück hat es Baustellen mit offenen Dixie-Klos. So hilfreich, weil offene Cafes für einen Toilettenstop sind um diese Zeit noch Fehlanzeige. Bei Dämmerung überschreiten wir den Lorettoberg unter pflichtbewusster Auslassung des Gipfel-Trails. Vorbei an der Freien Waldorfschule St. Georgen ist die Wegstrecke dank Torstens Neuplanung hübscher als der klassische Track entlang der Strasse St. Georgen stadtauswärts. Aber ob wir trocken bleiben? Der Himmel zieht zu und aus dem Schneckental pfeifft ein starker Wind von Vorne. Wir legen die Ohren an und realisieren, dass eine Verpflegungspause auf dem Batzenberg einfach keinen Sinn macht. Es stürmt und ein erster Regeschauer zieht knapp westlich an uns vorbei. Zum Glück bleiben wir erstmal verschont. Der Gegenwind bleibt und die neue Streckenführung führt uns vorbei am Ehrenstetter Donnerwetter-Werbe-Slogan auf den Bettlerpfad in den Windschatten
der Lourdes-Grotte mit heiligem Wasser. Zeit für eine Vesperpause.
Die feuchte Wiese hat Manuels Wettkampf-Schuhen ordentlich zugesetzt, wir denken an Mario-Geschichten zur falschen Schuhwahl. Bis Staufen ist es ein Leichtes, zumal wir die Burg rechts liegen lassen. Höhenmeter haben wir heute mehr als genug. Weniger angenehm ist der 90 Grad Platzregen in Grunern, der uns böse erwischt. Der Weiterweg wird mühsam und einzige Hoffnung auf Besserung ist Torsten Wahl-Verwandschaft in Ballrechten mit heimischen Gutedel im Angebot. Danach bleibt es trocken bis Britzingen und die letzten Meter kommen wir auf den „alten“ Streckenverlauf. Nun fehlen nur noch die Startnummern, die bei Sven Grabosch oberhalb der Turnhalle deponiert sind.
Der Rest ist Kür. Am Ende des Startfelds treffen wir auf Christoph und den blinden Jesus aus Ecuador, verbunden mit einem Seil: Respekt. In leichtem Nieselregen habe ich in Manuel einen angenehmen Gesprächs- und Laufpartner und wir rollen das Fest langsam von hinten auf. Joachim Stephan steht am Streckenrand und grüsst. Er ist ebenfalls hergelaufen. Man trifft doch einige Bekannte und auch der letzte Anstieg zur Brezel wird bewältigt. Nass und durchfroren endet der MDM177.
...und der Laufbericht zum 177. MDM von Torsten:
Pünktlich um 6.14 Uhr startet mein Zug nach Freiburg, den ich mehr oder weniger komplett für mich alleine habe, naja es gibt wenige die am Sonntag Morgen und dazu noch am 31.12. auf dem Weg nach Freiburg sind. In Ihringen steigt Manuel vom Tri-Team zu, der zum ersten Mal mit uns bei einem MDM Marathon starten will und nach drei Ultramarathons im Jahr 2023 das Jahr mit uns bei einem weiteren Ultralauf ausklingen lassen will. Am Hauptbahnhof genehmigen wir uns noch einen Kaffee und warten auf Hennes, der erst kurz nach 7 mit dem Zug aus Mullheim eintrifft. Pünktlich 7.15 Uhr starten wir dann Richtung Herdern eine kleine Runde durch Freiburg, vorbei am Hauptzollamt, wo kurz noch fristbehaftete Post eingeworfen wird. Hennes und ich wollten eine gegenüber den Vorjahren etwas veränderte Strecke laufen, was sich um die 42,2 km zu erreichen auch auf den Streckenverlauf in Freiburg ausgewirkt hat und so entdecken wir einen neuen Aufstieg zu Wintererstraße, der wir bis zum Kanonenplatz folgen um dort unser traditionelles Foto mit dem Münster im Hintergrund zu schießen. Auf dem Münsterplatz und auf der KaJo ist heute am Sonntag morgen noch weniger los, wie in den Vorjahren, wir überqueren die Dreisam und vorbei am Anna-Platz geht es zum Lorettoberg. Leider ist der Weg über den Gipfel seit einiger Zeit gesperrt, da es sich um eine Privatstraße handelt und so müssen wir den Gipfel leider auslassen, was gibt es doch für …
Auf neuen Pfaden geht es vorbei am Vauban, durch Merzhausen und St. Georgen Richtung Leutersberg, wo wir wieder auf die Strecke der Vorjahre einbiegen. Auf dem Batzenberg ist am Denkmal der Filz-, äh ich meine natürlich der Reblaus fast die Hälfte geschafft und wir genießen die Aussicht auf Schwarzwald, Kaiserstuhl, Tuniberg und Vogesen während wir uns verpflegen. Heute ist aber so stürmisch, dass wir beschließen zu einem windstilleren Ort weiterzulaufen. In Kirchhofen beginnt unsere neue Strecke, statt flach Richtung Bad Krozingen auf dem Radweg neben der Landstraße geht es quer durch den Ort und dann über das Markgräfler Wiiwegle bis zum Bettlerpfad, den wir sonst immer auf unserer Anreise zum Genusslauf in Müllheim nutzen.
In Staufen lassen wir den sonst auf diesem Weg stets beliebten Schwenk über die Burg aus und laufen direkt weiter Richtung Grunern. Auf dem Batzenberg hatten wir schon gesehen, wie sich Regenwolken über Bad Krozingen entleerten und wir dachten, dass wir auf der neuen Strecke davon verschont bleiben würden. Kurz vor Grunern wurden wir dann aber doch vom Regen eingeholt und wir waren bei zwei kräftigen Schauern froh uns unter einem Carport unterstellen zu können,
In Ballrechten hatte ich eine Überraschungs-VP bei meiner Schwägerin organisiert und neben den Verpflegungsresten vom 176. MDM gab es auch Gläschen Gutedel, der uns gestärkt auf die letzten 6 Kilometer starten ließ. In Britzingen hatte zum Glück ein Freund von Hennes schon unsere Startnummern abgeholt, auf Grund der geänderte Strecke und vor allem der rund 400 Höhenmeter mehr, wäre es mit der Abholung knapp geworden.
Nach kurzer Pause und Wechsel in trockene Klamotten ging es pünktlich um 13.30 Uhr auf zum Silvesterlauf. Die ersten zwei Kilometer liefen wir noch zusammen, am ersten Berg musste ich aber abreißen lassen und Manuel und Hennes liefen zusammen ohne mich weiter. Am letzen Anstieg nach Dattingen musste ich nochmal langsam machen und war nach 6:41:38 froh die Ziellinie überquert zu haben. Wie jedes Jahr gab im Anschluss noch ein oder auch zwei Gläschen Sekt bei den Genussläufern (vielen Dank an Albrecht), bevor ich mich mit Klaus zusammen auf den Heimweg gemacht habe. Fazit: wieder eine Schlacht geschlagen, die neue Strecke war zwar etwas anspruchsvoller wie die Alte, dafür aber schöner zu laufen, Wind und Regen haben es und diese Jahr schwer gemacht, aber nichts desto trotz: Silvesterlauf 2024, wir kommen wieder!